Mit 374.000 Vollzeit-Äquivalenten und knapp 26 Milliarden Euro Jahresumsatz gehört der Tourismus schon heute zu den Leitökonomien in Baden-Württemberg . Vom Tourismus profitieren viele: nicht nur Hotellerie und Gastronomie, sondern auch Einzelhandel, Landwirtschaft, Handwerks-
betriebe und die im Land stark vertretenen Zulieferbranchen des Gastgewerbes (z.B. im Bereich Küchentechnik). In einer Zeit, in der bedeutende Industriezweige vor großen Herausforderungen stehen, bietet die Tourismuswirtschaft Chancen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Wohlstand,
die nicht ungenutzt bleiben dürfen.
Was kann die Landespolitik konkret tun?
Unsere Umsetzungsvorschläge:
- Mehr investieren: Baden-Württemberg tut viel für die Mittelstandsförderung, doch das Potenzial der Leitökonomie Tourismus wird aktuell noch nicht ausgeschöpft. Deshalb braucht es mehr Investitionen in die touristische Infrastruktur und ins Tourismusmarketing.
- Gastronomie stärken: Die Ausdünnung des Gastronomie-Angebots vor allem im ländlichen Raum ist ein wachsendes Problem auch für die touristische Vermarktung: Wanderer und Radtouristen finden vor allem unter der Woche oft kein geöffnetes Gasthaus mehr. Die Zahl der Gasthäuser und Gasthöfe im Land sinkt seit Jahren. Es ist Zeit, dass die Landesregierung wirkungsvoll gegensteuert. Dazu gehört der Einsatz für faire Rahmenbedingungen auf Bundesebene (Stichwort Gastro-Mehrwertsteuer!), dazu gehört aber auch die Förderung der regionalen Gastronomie unter der Dachmarke „Schmeck den Süden“.
- Touristische Leistungsträger gezielt fördern – zum Beispiel durch einen Förderschwerpunkt Gastronomie im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und durch verbesserte Konditionen im Investitionsförderprogramm „Tourismusfinanzierung PLUS“. Tourismus-Förderung in Baden-Württemberg muss sich qualitativ und quantitativ mit Wettbewerbs-Destinationen wie z.B. Bayern messen können.
