01.09.2025 • Speisekarte, Umsatz steigern • Lesedauer: 8 Minuten
In Zeiten von Personalmangel und steigenden Kosten ist gutes Servicepersonal ein kostbares Gut – schwer zu finden und entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Doch es gibt ein oft übersehenes Werkzeug, das rund um die Uhr für Sie arbeitet: Ihre Speisekarte. Sie ist mehr als nur eine Übersicht über das Angebot – sie ist ein stiller Verkäufer, ein Markenbotschafter und ein strategisches Instrument zur Umsatzsteigerung.
Die DEHOGA Beratung zeigt, wie Sie mit einer clever gestalteten Speisekarte gezielt den Verkauf fördern, Ihre Positionierung stärken und dabei ganz nebenbei die Effizienz im Betrieb erhöhen – ohne zusätzliches Personal.
1. Machen Sie Ihr Angebot unvergleichbar
2. Individualisieren Sie Ihr Angebot – und treffen Sie den Nerv Ihrer Gäste
3. Beilagen gezielt einsetzen – kleine Extras, große Wirkung
4. Weniger Auswahl, mehr Klarheit – so optimieren Sie den Umfang Ihrer Karte
5. Erzählen Sie Geschichten – und machen Ihre Speisekarte unvergesslich
6. Abwechslung mit System – flexibel bleiben, ohne den Überblick zu verlieren
In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zögern viele Gastronom:innen, ihre Preise anzupassen – aus Sorge, Gäste zu verlieren. Dabei zeigt sich: Preisbewusstsein ist zwar vorhanden, doch die meisten Gäste erinnern sich nur an die Preise von Standardprodukten, die sie regelmäßig konsumieren – etwa Aperol Spritz, Schnitzel oder Mineralwasser. Genau hier lohnt sich eine besonders sorgfältige Kalkulation und eine kontinuierliche Beobachtung der Nachfrage.
Noch wirkungsvoller ist es jedoch, das Angebot so zu gestalten, dass es sich nicht vergleichen lässt. Denn: Was einzigartig ist, lässt sich nicht so leicht mit dem Wettbewerb messen. Ein Rostbraten ist ein Klassiker – aber mit einer hausgemachten Soße, besonderen Beilagen oder einer regionalen Note wird daraus ein Signature Dish, das nur bei Ihnen so zu finden ist.
So schaffen Sie Unverwechselbarkeit:
Impuls: Ein unvergleichbares Angebot rechtfertigt nicht nur höhere Preise, sondern stärkt auch Ihre Positionierung und macht Ihre Speisekarte zum echten Erlebnis.
Online-Seminar: „Die Speisekarte als Erfolgsfaktor“
Preispsychologie, Onlinevermarktung und mehr: Darum geht's am 30. September beim Online-Seminar "Die Speisekarte als Erfolgsfaktor" der DEHOGA Akademie. Stark vergünstigt für Mitglieder des DEHOGA Baden-Württemberg.
Statt einer klassischen Menüabfolge mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert lohnt es sich, die Karte so zu gestalten, dass sie zum Entdecken einlädt. Quer-Verweise wie „Passt perfekt zu diesem Gericht: unser Grauburgunder vom Kaiserstuhl“ oder „Make it Surf – halber Hummer zum Steak“ schaffen Verbindungen zwischen Speisen und Getränken und fördern gezielt Zusatzverkäufe.
Konzeptbausteine statt starrer Kategorien
Denken Sie Ihre Karte in modularen Elementen, die sich flexibel kombinieren lassen. So können Sie nicht nur die Individualität Ihrer Gäste bedienen, sondern auch Ihre Alleinstellungsmerkmale gezielt herausarbeiten. Ein Steak „vom Lavasteingrill“, Fisch „frisch aus dem Bodensee“ oder Tapas „für zwischendurch“ – solche Ergänzungen machen Ihr Angebot greifbar und stärken Ihre Positionierung.
Format mit Wirkung: Alles auf einen Blick
Immer mehr Betriebe setzen auf eine Speisekarte im Querformat, die auf einer Seite das gesamte Angebot zeigt. Diese liegt idealerweise bereits auf dem Tisch und ermöglicht dem Gast einen schnellen Überblick – ohne Blättern, ohne Nachfragen. Das erleichtert die Orientierung und fördert spontane Entscheidungen. Besonders in Betrieben mit Selbstbedienung oder hohem Gästeaufkommen kann dieses Format den Service deutlich entlasten und gleichzeitig den Umsatz steigern.
Impuls: Nutzen Sie visuelle Elemente wie Icons, Farben oder kleine Illustrationen, um Empfehlungen hervorzuheben und Orientierung zu bieten – etwa „vegetarisch“, „hausgemacht“, „besonders beliebt“ oder „neu im Angebot“.
Beilagen sind mehr als nur Begleiter zum Hauptgericht – sie sind echte Umsatzchancen. Was früher automatisch im Menü enthalten war, kann heute bewusst als Zusatz angeboten werden. Das schafft nicht nur Flexibilität für den Gast, sondern auch Spielraum für Mehrerlöse.
Ein Beispiel: Statt „Burger mit Pommes“ steht auf der Karte „Burger – unsere Empfehlung: Süßkartoffel-Pommes oder Trüffel-Fries dazu“. Die Erfahrung zeigt: Rund zwei Drittel der Gäste entscheiden sich dennoch für eine Beilage – und das freiwillig. Wer zusätzlich kreative oder veredelte Varianten anbietet, steigert den Durchschnittsbon spürbar.
So funktioniert’s in der Praxis:
Auch kleine Upgrades wie „extra Käse“, „hausgemachte BBQ-Soße“ oder „knuspriger Bacon“ können als Zusatzoptionen angeboten werden – idealerweise direkt unter dem Hauptgericht gelistet, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen.
Impuls: Wer dem Gast eine Wahl lässt und gleichzeitig ein hochwertiges, verlockendes Angebot macht, kann mit minimalem Aufwand den Umsatz deutlich steigern.
Was müssen Gastronom:innen rechtlich bei der Speisekarte beachten?
Von der Allergenkennzeichnung bis zur Preisangabenverordnung gibt es praktische Merkblätter und Checklisten der DEHOGA Rechtberatung im DEHOGA-Servicecenter. Für DEHOGA-Mitglieder kostenlos verfügbar!
Eine umfangreiche Speisekarte mag auf den ersten Blick attraktiv wirken – schließlich möchte man den Gästen möglichst viel bieten. Doch in der Praxis kann ein zu großes Angebot schnell zum betriebswirtschaftlichen Risiko werden. Lange Entscheidungsprozesse beim Gast, hoher Aufwand in der Küche und unnötiger Warenschwund sind nur einige der Folgen.
Statt die Karte ständig zu erweitern, lohnt sich ein strategischer Blick auf den tatsächlichen Bedarf. Eine schlanke, klar strukturierte Karte erleichtert nicht nur die Orientierung für den Gast, sondern auch die Planung und Umsetzung im Betrieb.
Warum weniger oft mehr ist:
Überprüfen Sie regelmäßig, welche Gerichte wirklich nachgefragt werden. Was läuft gut? Was bleibt liegen? So können Sie Ihre Karte dynamisch anpassen – ohne den Überblick zu verlieren.
Fragen zur Selbstkontrolle:
Impuls: Eine flexible, aber fokussierte Karte ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein Zeichen von Professionalität. Sie zeigt: Hier wird bewusst geplant – mit Blick auf den Gast und den Betrieb.
Eine Speisekarte kann mehr als nur informieren – sie kann berühren, begeistern und im Gedächtnis bleiben. Denn hinter jedem Gericht steckt eine Geschichte: über Herkunft, Handwerk, Menschen und Leidenschaft. Wer diese Geschichten erzählt, schafft emotionale Bindung und hebt sich vom Wettbewerb ab.
So machen Sie Ihre Karte lebendig:
Auch Bilder können Geschichten erzählen: Zeigen Sie Ihre Weine mit Flaschenabbildung, präsentieren Sie besondere Zutaten oder machen Sie Lust auf Events und Aktionen. Ihre Speisekarte wird so zum Kommunikationsmittel – und zum Erlebnis für den Gast.
Impuls: Nutzen Sie die Rückseite oder Randbereiche der Karte für kleine Anekdoten, saisonale Empfehlungen oder Hinweise auf Veranstaltungen. So bleibt Ihre Karte nicht nur informativ, sondern auch inspirierend.
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Die DEHOGA Beratung unterstützt Sie dabei – persönlich und praxisnah. Ob Marketing, Kalkulation oder Konzept – die DEHOGA-Expert:innen sind breit aufgestellt und kennen das Gastgewerbe aus eigener Erfahrung. Telefon: 0711 619 88-37, E-Mail
Gäste lieben Vielfalt – aber nicht um jeden Preis. Eine Speisekarte, die regelmäßig neue Impulse bietet, bleibt spannend und zeigt, dass Ihr Betrieb am Puls der Zeit ist. Gleichzeitig muss sie wirtschaftlich tragfähig und organisatorisch umsetzbar bleiben. Die Lösung: ein ausgewogenes Verhältnis zwischen festen und variablen Bestandteilen.
So schaffen Sie ein flexibles, aber stabiles Angebot:
Neue Gerichte sollten nie nur aus dem Bauch heraus eingeführt werden. Eine fundierte Kalkulation ist essenziell – denn selbst das beliebteste Gericht darf nicht zum betriebswirtschaftlichen Risiko werden. Kommunizieren Sie die wechselnden Angebote aktiv – z. B. als „Wochenempfehlung“, „Saisonhighlight“ oder „Küchenexperiment“. Das schafft Aufmerksamkeit und regt zum Probieren an.
Beispiel: Ein Herbstgericht wie „Kürbisgnocchi mit Salbeibutter und gerösteten Walnüssen“ kann als saisonale Empfehlung platziert werden – und bei guter Resonanz später in den festen Teil der Karte übergehen.
Impuls: Mit einem flexiblen Speisekartenkonzept bleiben Sie beweglich, ohne Ihre Abläufe zu überlasten – und bieten Ihren Gästen genau die Abwechslung, die sie sich wünschen.
Trotz hoher Kosten profitabel wirtschaften
Preisgestaltung in Gastronomie & Hotellerie: So kalkulieren Sie Preise richtig – trotz hoher Kosten, ohne Gäste zu verlieren und ohne selbst draufzuzahlen.
Cybersicherheit im Gastgewerbe
Kleiner Klick, großer Schaden: So schützen Sie Ihren Betrieb im Gastgewerbe effektiv vor Hackerangriffen – auch ohne IT-Abteilung, mit einfachen Praxistipps.
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