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Nachfolge im Gastgewerbe

Lebenswerk weitergeben – Zukunft gestalten

11.08.2025 • Nachfolge, Betriebsübergabe • Lesedauer: 10 Minuten

Die Übergabe eines gastgewerblichen Betriebs ist ein bedeutender Schritt – emotional, organisatorisch und strategisch. Ob familiengeführt oder über Jahrzehnte aufgebaut: Die Nachfolge ist mehr als ein Inhaberwechsel auf dem Papier. Sie ist die Chance, ein Lebenswerk in gute Hände zu geben und gleichzeitig Raum für neue Ideen zu schaffen.

1. Darauf sollten Sie bei der Nachfolge achten

Die Nachfolge ist ein komplexer Prozess, der weit über die reine Betriebsübergabe hinausgeht. Damit sie gelingt, sollten Sie einige zentrale Punkte beachten:

  • Klarheit schaffen: Ziele, Erwartungen und Rollen müssen offen besprochen werden – sowohl intern im Team als auch mit potenziellen Nachfolger:innen.
  • Strukturen dokumentieren: Ein gut vorbereiteter Betrieb mit klaren Abläufen, Zahlen und Zuständigkeiten erleichtert die Übergabe erheblich.
  • Emotionen ernst nehmen: Die Nachfolge ist oft mit Unsicherheit, Stolz und Abschied verbunden – vor allem innerhalb der Familie. Raum für Gespräche und Reflexion ist wichtig.
  • Rechtliche und steuerliche Fragen klären: Frühzeitige Beratung verhindert böse Überraschungen und schafft Sicherheit.
  • Den Betrieb als Marke verstehen: Was macht ihn besonders? Was soll erhalten bleiben? Eine klare Positionierung hilft, die Identität des Betriebs zu bewahren und weiterzuentwickeln.
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Nachfolge ist für alle Unternehmer:innen im Gastgewerbe früher oder später ein wichtiges Thema. Wenn die Betriebsübergabe näher rückt, gibt es vieles zu beachten.

2. Wann sollten Sie mit der Nachfolgeplanung beginnen?

Die Antwort ist einfach: so früh wie möglich. Eine erfolgreiche Übergabe braucht Zeit – idealerweise zwei bis fünf Jahre Vorlauf. Das schafft Raum für:

  • Gespräche mit potenziellen Nachfolger:innen
  • Klärung rechtlicher und steuerlicher Fragen
  • Einarbeitung und schrittweise Übergabe
  • Persönliche Vorbereitung auf die Zeit nach dem Betrieb

Impuls: Frühzeitige Planung reduziert Stress, schafft Vertrauen und erhöht die Chancen, wirklich passende Nachfolger:innen zu finden.

Sie planen Ihre Übergabe oder wollen einen Betrieb übernehmen? 


Die DEHOGA Beratung unterstützt Sie bei familiären, aber auch bei Übergaben an Mitarbeitende oder fremde Dritte.

3. So finden Sie eine:n passende:n Nachfolger:in

Die Suche ist oft herausfordernd – aber es gibt mehrere bewährte Wege:

  • Intern im eigenen Team suchen
    Langjährige Mitarbeitende mit Führungsambitionen sind oft ideale Kandidat:innen. Vorteil: Sie kennen den Betrieb, das Team und die Gäste bereits.​​​​
  • Netzwerke & Branchenkontakte aktivieren
    Die DEHOGA Beratung hilft selbstverständlich bei der Suche nach einem Nachfolger! Tel. 0711 61988-37. Weiterhin finden sich an Fachschulen und Hotelfachschulen oft junge, motivierte Absolvent:innen. Darüber hinaus sind Branchenevents und Messen ideal zum Netzwerken und Kontakteknüpfen.
  • Nachfolge-Plattformen nutzen
    Schalten Sie eine Anzeige im DEHOGA Magazin - das liest die Branche in ganz Baden-Württemberg. Auch Websites wie nexxt-change.org, Deutschlands größte Plattform für Unternehmensnachfolgen können hilfreich sein. Darüber hinaus bieten viele Industrie- und Handelskammern regionale Vermittlungsplattformen und bringen Übergeber:innen und Interessierte zusammen.
  • Öffentlichkeitsarbeit und Social Media
    Erzählen Sie Ihre Geschichte auf Social Media oder in der lokalen Presse. Zeigen Sie, was Ihren Betrieb besonders macht und was Sie suchen. Authentizität wirkt – und zieht Menschen an, die Ihre Werte teilen.

Impuls: Es gibt viele Möglichkeiten, eine:n geeignete:n Betriebsnachfolger:in zu finden. Geben Sie nicht auf, wenn die Suche nicht sofort erfolgreich ist.

4. Nachfolge in der Familie: die Herausforderungen liegen im Zwischenmenschlichen

Wenn die Nachfolge innerhalb der Familie geregelt wird, bringt das viele Vorteile mit sich – aber auch besondere emotionale Herausforderungen. Die enge persönliche Beziehung kann den Übergabeprozess erleichtern, aber auch belasten. Erwartungen, unausgesprochene Rollenbilder und unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft des Betriebs können zu Spannungen führen.

Götz Friedrich Gump von der DEHOGA Beratung: „Es ist eine gute Entscheidung, die Übergabe frühzeitig zu planen. Familiäre Übergaben bringen viele Herausforderungen mit sich, doch es gibt immer Lösungen, wenn man offen und frühzeitig mit allen Beteiligten spricht.“ Die DEHOGA Beratung unterstützt die Familien dabei im Rahmen einer Nachfolgemoderation sowie einer -beratung.

Wichtig ist, frühzeitig und offen zu kommunizieren:

  • Was sind die Wünsche und Ziele beider Seiten?
  • Wie viel Mitgestaltung ist gewünscht – und wie viel Rückzug notwendig?
  • Welche Rolle spielt die ältere Generation nach der Übergabe?

Die DEHOGA Beratung könne auf ein breites Netzwerk aus Verbandsjurist:innen, Beratern und Partnern zurückgreifen, so Gump. „Wir haben mit über 80 Nachfolgemoderationen pro Jahr viele Erfahrungswerte aus der Branche, die als Orientierung dienen können.“ Diese Erfahrungen sind deshalb so wertvoll, weil es gerade bei familiären Übergaben um weit mehr als die Betriebswirtschaft geht: Die Herausforderungen liegen im Zwischenmenschlichen.

Impuls: Ein klarer Fahrplan, externe Beratung und gegenseitiger Respekt helfen, den Übergabeprozess innerhalb der Familie erfolgreich und harmonisch zu gestalten – damit aus einem Generationenwechsel ein gemeinsames Zukunftsprojekt wird.

Beratung und Unterstützung durch die DEHOGA Beratung


Von betriebswirtschaftlichen bis zwischenmenschlichen Fragen: Die DEHOGA Beratung unterstützt bei der Nachfolge mit einer Nachfolgemoderation sowie einer -beratung. Nutzen Sie die Expertise der DEHOGA Beratung für Ihre erfolgreiche Betriebsübergabe.

5. Das Leben nach dem Betrieb: Was kommt danach?

Die Übergabe ist nicht das Ende – sondern der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Wichtig ist, sich bewusst darauf vorzubereiten.

  • Nicht mehr täglich vor Ort sein
    Weniger Präsenz bedeutet mehr Raum für persönliche Freiheit und für die Entfaltung der neuen Führung.
  • Sich aus dem operativen Geschäft verabschieden
    Geben Sie operative Aufgaben ab, um sich zu entlasten und Zeit für strategische Impulse zu schaffen – oder für ganz neue Lebensinhalte.
  • Neues zulassen
    Akzeptieren Sie andere Ideen und Konzepte der Nachfolgegeneration. Auch wenn sie ungewohnt erscheinen – sie sind Teil des Wandels und oft genau das, was ein Betrieb braucht, um zukunftsfähig zu bleiben. 
  • Neu orientieren
    Ob Ehrenamt, Reisen oder ein neues Hobby oder Projekt – wer sich frühzeitig mit dem „Danach“ beschäftigt, erlebt den Übergang nicht als Verlust, sondern als Bereicherung.

Impuls: Ein klarer Plan hilft, den Übergang emotional gut zu gestalten und neue Perspektiven zu entdecken.

6. Tipps für potenzielle Nachfolger:innen

Denken Sie darüber nach, einen Betrieb zu übernehmen? Hier sind vier Tipps, die Ihnen helfen, den Einstieg gut zu meistern:

  • Lernen Sie den Betrieb intensiv kennen
    Sprechen Sie mit Mitarbeitenden, Stammgästen und Lieferanten, um das Betriebskonzept und die Abläufe kennenzulernen.
  • Respektieren Sie die Betriebsgeschichte und entwickeln Sie sie weiter
    Die Balance aus Tradition und Innovation ist entscheidend: Bewahren Sie, was funktioniert, und modernisieren Sie, wo es nötig ist. 
  • Setzen Sie auf Digitalisierung und Effizienz
    Nutzen Sie digitale Tools für Reservierung, Personalplanung und Warenwirtschaft – sie schaffen Freiraum für das Wesentliche. Tipp: Starten Sie mit einem Bereich, der besonders viel Aufwand macht, und testen Sie einfache Lösungen.
  • Bauen Sie Ihr Team auf Vertrauen und Klarheit
    Klare Kommunikation, regelmäßige Feedbacks und Entwicklungschancen machen Ihr Team stark. Tipp: Übernehmen Sie nicht nur Strukturen, sondern gestalten Sie sie aktiv.

Impuls: Nachfolge ist mehr als Verwaltung – sie ist eine echte Chance zur Weiterentwicklung. Für Sie, Ihr Team und Ihre Gäste.

Mehr zum Thema Nachfolge


Die Betriebsübergabe war im Frühjahr Thema auf dem DEHOGA-Fachgruppentag. Einen interessanten Beitrag dazu lesen DEHOGA-Mitglieder in der Juli/August-Ausgabe des DEHOGA Magazins.

7. Fazit: Nachfolge ist ein gemeinsamer Prozess

Die Übergabe im Gastgewerbe ist ein emotionaler und strategischer Meilenstein – für beide Seiten. Mit guter Planung, offener Kommunikation und gegenseitigem Respekt kann daraus eine echte Erfolgsgeschichte werden.

Ob Sie Ihren Betrieb übergeben oder einen übernehmen möchten: Die Nachfolge ist eine Chance, Zukunft zu gestalten – auf Basis von Erfahrung, Leidenschaft und neuen Ideen.

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