Wie der Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Patrick Rapp, und die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Anke Rigbers, am 22. Februar mitteilten, verzeichneten die Tourismusbetriebe in Baden-Württemberg 2023 rund 22,9 Millionen (Mill.) Gäste sowie 57,5 Mill. Übernachtungen, was einem Plus gegenüber 2022 von 2,8 Mill. (+13,8 %) Gästen und 5,3 Mill. (+10,1 %) Übernachtungen entsprach. Damit erreichten die Übernachtungszahlen 2023 zwar einen neuen Rekordwert, obwohl die Zahl der Gästekankünfte um 1,5% bzw. um fast 340 000 Ankünfte unter dem Vor-Pandemieniveau lag.
Hotel-Übernachtungszahlen unter 2019er-Wert
Ein Blick auf die Entwicklung in den einzelnen Betriebsarten zeigt, dass Übernachtungszahlen in Hotels, Gasthöfen und Pensionen weiterhin unter den Werten von 2019 liegen. Die Hotels im Land verbuchten 2023 zwar einen Zuwachs von 10,6% bei den Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahreswert, lagen aber gegenüber 2019 noch um 5,6% zurück. Noch deutlich schlechter lief die Entwicklung bei Gasthöfen, wo die Übernachtungszahlen 2023 stagnierten und um 18,8 Prozent unter dem 2019er-Wert lagen. In Pensionen gab es 2023 sogar 0,5% weniger Gästeübernachtungen als im Vorjahr. Das Minus gegenüber 2019 beträgt hier 18,5%. Einen Zuwachs gab’s dagegen bei Hotel garnis, die im Vergleich zum letzten Vorpandemie-Jahr 21,6% mehr Übernachtungen verzeichneten. Diese Veränderung hängt möglicherweise mit Struktur- bzw. Angebotsveränderungen innerhalb der Branche zusammen.
Positiv aus Branchensicht ist zu vermerken, dass sich die Kapazitätsauslastung der Hotellerie verbessert hat: Sie stieg von 38,4% im Jahr 2022 auf 42% im Jahr 2023.
Dass trotz insgesamt gestiegener Übernachtungszahlen kein Grund zur Euphorie für die gastgewerbliche Branche besteht, verdeutlichen auch die Zahlen zur Umsatzentwicklung, die das Statistische Landesamt vor wenigen Tagen veröffentlicht hat: 2023 verzeichnete das Gastgewerbe in Baden-Württemberg zwar ein Umsatzplus von preisbereinigten 1,8 % gegenüber dem Vorjahr. Zum Vorpandemieniveau konnten die Umsätze 2023 jedoch nicht aufschließen: Im Durchschnitt verfehlten die Monate Januar bis Dezember das Niveau von 2019 um preisbereinigte −14,4 % (nicht-preisbereinigt +5,0 %). Innerhalb des Gastgewerbes lag die Beherbergung real um 4,1 % unter dem Vorpandemieniveau, in der Gastronomie war der Abstand mit einem Minus von 17,4 % noch ausgeprägter.
Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist Hauptleistungsträger und Schlüsselbranche der einheimischen Tourismuswirtschaft.
Alle Zahlen und Fakten zur Tourismusbilanz finden Interessierte übersichtlich aufbereitet in der Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes.